Was bedeutet Klimaneutralität?

St. Pölten, unser Landeshauptstadt, hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2030 klimaneutral zu werden.

Klimaneutralität bedeutet, dass keine Treibhausgase emittiert werden dürfen, die nicht von der Natur oder anderen natürlichen Treibhausgassenken, nämlich Wälder und Böden absorbiert werden können.

In der Stadt St.Pölten werden eben solche Senken sogar zerstört: Wie kann eine Stadt Klimaneutral werden, wenn nun der größte Bau seit Regierungsviertel im Naherholungsgebiet Kaiserwald erfolgen wird? fragt sich Formanek

Laut der Initiative bauwende werden dort Bauhöhen von 15 Metern auf einem Areal von ca. 85.000m2 errichtet. Ein Trainings- & Einsatzzentrum mit Schießplatz, ein Hubschrauberlandeplatz, täglich tausende PKWs sowie eine veranschlagte Bauzeit von 6 Jahren lassen nicht nur die Anrainer erzittern. „Ich nehme nicht an, dass der Bau mit Klimabeton erfolgen wird, damit Klimaneutralität erreicht werden“ schätzt Formanek ein.

Die »Rodung« des geplanten Stadtwalds West  (150.000m2, ca. 25.000 Bäume), wird das Stadtviertel
für immer zerstören.

Auch die Zerstörung des Altoonaparks mit einer Fläche von etwa 7.500 m2 an der Johann-Gasser-Straße ist so ein Beispiel. Der Standort wurde von der Stadt St.Pölten nach einer undurchsichtigen Umreihung der ursprünglichen Expertenreihung, als der beste geeignete Standort für das „KinderKunstLabor“ festgelegt. Dieses soll dort nun 2024 eröffnet werden.
Dort lebten laut der Initiative GreenSteps bisher 34 verschiedene Pflanzenarten, Es war eine bunte Vielfalt von Bäumen! Mit zwei Giganten in der Mitte, einer Winter Linde mit einem Umfang von etwa 3 m und eine Riesenmammutbaum (Sequoiadendron giganteum).
Dieser seltene Baum sollte erhalten bleiben: aber ihm wurde seit Baubeginn tagelang das Wasser entzogen, die Wurzeln abgeschnitten und ihm im Trockenen seinem Schicksal überlassen. Seitens der Stadt wurde versprochen, dass genau dieser seltene Baum auf alle Fälle erhalten bleiben wird.

Nachdem besorgte Bürger:innen von pro St.Pölten den Verfall dokumentiert haben, hat die Stadt nun nach Protesten einen Baumprüfer/-pfleger beauftragt, den Zustand der Bäume im Zuge der Baustelle zu prüfen, sowie die Baustelle entsprechend zu begleiten.  Angeblich gibt es seitens der Stadtgärtnerei nicht ausreichend Kapazitäten, um diese versprochene Aufgabe laufend selbst abzudecken.
Beim Baum wurde nun eine Holzwand inklusive Wurzelvorhang eingezogen sowie mit einem Baumsubstrat aufgefüllt, um die Wurzeln der Bäume zu schützen.  Ob das noch rechtzeitig war, wird sich weisen.

Jede Art der Oberflächenversiegelung kann sich negativ auf die Umwelt auswirken.

Wenn der Boden mit Materialien wie Beton oder Asphalt bedeckt ist, kann das Regenwasser nicht in den Boden einsickern, was zu Überschwemmungen und einer geringeren Grundwasserneubildung führen kann.

Die Oberflächenversiegelung hindert den Boden auch daran, seine natürlichen Funktionen zu erfüllen, z. B. Wasser zu filtern und zu speichern, Lebensraum für Pflanzen und Tiere zu bieten und das Klima zu regulieren.
Darüber hinaus kann die Oberflächenversiegelung zur städtischen Überhitzung beitragen, bei dem es in Städten deutlich wärmer ist als in den umliegenden ländlichen Gebieten. Der sogenannte Urban Heat Island Effekt entsteht.

St. Pölten hat umfassende Strategien zur Erreichung der Klimaneutralität entwickelt. Wer die neue Rahmenstrategie gelesen hat, weiß, dass selbst der Vorsatz „jedes Strassenprojekt eine Klimawandelanpassung“ sein soll, nicht gelebt kann, so Formanek.

Ein aktuelles Beispiel: laut des neu gegründeten Vereines „Bodenschutzinitiative St.Pölten“ werden 17
Hektar Grün-Weide und Ackerfläche in Hart als Zentrallagerund Logistikknoten für einen Lebensmittelkonzern versiegelt. Das sind fast 25 Fussballfelder und liegt in Wasserschongebiet und Hochwasserabflussgebiet. Eine Verkehrslawine rollt auf uns zu, mit bis zu 1000 LWK-Fahrten pro Tag.

Wir als Bürger:innen werden schon bald spüren, und spüren es heute zum Teil schon, welche dramatischen Konsequenzen Versiegelung, Hitze, Wassermangel und mangelnde Biodiversität in ihrer eigenen Nachbarschaft, in unserem persönlichen Lebensbereich haben wird.

Klima-Strategie für die Landeshauptstadt – St. Pölten (st-poelten.at)

Klima-Rahmenstrategie_Ergebnis_F4UM_Pionierstadt_St._Polten.pdf (st-poelten.at)